Harz 2005

  • 8. Sept. 2005
  • 9. Sept. 2005
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  • 11. Sept. 2005
Anreise
Wie abgesprochen kamen die „Stader“ um 8:30 Uhr in Horneburg an. Ich wartete auf der Mauer zum Kellereingang in der Sonne sitzend auf sie. Mein Motorrad war fertig gepackt und voll getankt. Alles war bereit für die Abfahrt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Die Sonne lachte vom Himmel und vertrieb langsam die Nachtkühle. Nach einer kurzen Begrüßung und der obligatorischen Zigarettenpause für unsere „Paffer“, besprachen wir kurz die Reihenfolge in der wir fahren wollten. Die Motorradjacken wurden angezogen, die Helme aufgesetzt und die Handschuhe angezogen und schon ging es los. Die Reihe sah folgendermaßen aus. Vorne wie immer Scout Bernd E., dann folgten Bernd P., Jürgen A., Norbert F.-S. und zuletzt, auch wie immer, Willi E. Wir bogen auf die Bundesstraße 73 in Richtung Buxtehude ab. Kurze Zeit später ging es dann über Postmoor, Bliedersdorf, Apensen nach Beckdorf. Von Beckdorf fuhren wir weiter über Sauensiek, Sittensen nach Scheeßel. Am Kreisverkehr verließen wir Scheeßel und an der Sandbahn vorbei ging es weiter über kleinere Ortschaften nach Neuenkirchen. Hier folgten wir der Straße nach Bomlitz und weiter zum Autohof nach Schwarmstedt, wo wir unseren ersten Zwischenstopp einlegten. Auf der Terrasse bei strahlendem Sonnenschein nahmen wir ein zweites Frühstück ein. Diese Pause stärkte uns für die folgende Strecke. Hatten wir bis dahin gut ausgebaute Bundes- oder Landstraßen befahren, so nahmen wir jetzt ein Stück Autobahn unter die Räder. Vom Autohof bikten wir zur Autobahnauffahrt Schwarmstedt und bogen in Richtung Hannover auf die A 7. Schon bald grüßte die erste Autobahnbaustelle. Doch da wenig Verkehr herrschte, ging es trotzdem zügig voran. Wir wollten die Autobahn am Dreieck Salzgitter verlassen. Aber zuerst wurde unsere Geduld auf die Probe gestellt, denn wir kamen in einen Stau. Im Schritttempo ging es langsam weiter. Nach einiger Zeit kamen wir an der Ausfahrt an und über Landstraßen ging es weiter. Der nächste Streckenabschnitt ging über Baddeckenstedt, Klein Heere, Groß Heere, Sehnde und Lutter am Barenberge nach Langelsheim. Diese Strecke führte uns an abgeernteten Kornfeldern vorbei. Die Bauern ernteten gerade die verschiedenen Feldfrüchte. Überall duftete es nach den unterschiedlichsten Feldaromen. Hier ging der Duft der frisch geernteten Kartoffeln in die Nase. Dort roch es nach der Ernte von Getreide. Es war ein Genuss für die Nase. Mit diesen Eindrücken kamen wir dem Harz immer näher. Hinter Langelsheim ging es in den Harz. Wir fuhren durch das Innerstetal am dortigen Stausee vorbei. Rechts lag der Stausee in einem satten Blau und auf der anderen Seite leuchtete das tiefe Grün der Tannen auf den Bergen. Doch es wurde für das Bikerherz noch schöner, denn hinter Lautenthal gab es viele schöne Kurven Richtung Wildemann. Die Straße war in einem sehr guten Zustand und gut ausgebaut. Darum war es eine Freude mit den Maschinen um die Kurven zu driften. Bald war Wildemann erreicht und wir bogen dort zur Waldgaststätte „Spiegelthaler Zechenhaus“ ab. Erst geht es durch eine Siedlung und dann auf einer schmalen Asphaltstraße durch den Wald. Wir stellten unsere Motorräder vor dem Nebengebäude ab und begaben uns in den Biergarten.
Erholsame Pause in einem Biergarten
Hier genossen wir die Ruhe, die Sonne und die kühlen Getränke. Ganz besonders lecker war für mich die Rote Grütze mit Sahne und dem Vanilleeis. Das Ganze war mit gerösteten Mandelspalten bestreut. Es schmeckte einfach himmlisch. Nach dieser erholsamen Rast wollten wir weiter über Wildemann nach Clausthal-Zellerfeld. Von dort ging es über Osterode am Harz nach Herzberg am Harz. Der Weg führte parallel zur Bundesstraße 243. In Herzberg bogen wir Richtung Sieber ab. In der Ortschaft gab es eine Vollsperrung, da hier die Ortsdurchfahrt neu ausgebaut wurde. Doch mit den Motorrädern war das auch kein Problem. Über den losen Untergrund ging es einfach weiter durch die Baustelle. Als Dritter konnte ich die Fahrstrecke nur erahnen, weil der Staub von den ersten beiden Maschinen mir die Sicht nahm. Doch ohne weiteres erledigten wir diese kurze „Querfeldeinfahrt“ und fuhren weiter nach Braunlage. In Braunlage befuhren wir die steilste Strecke unserer Tour mit 18 % Steigung. Hier heißt es die rechte Hand nicht vom Gashahn zu nehmen und rechtzeitig in einen niedrigen Gang zu schalten. Dieses Stück war schon beeindruckend für mich. Oben angekommen hielten wir bei einem Sportartikelgeschäft. Dort wollte Bernd E. noch mit dem Besitzer einiges abklären. Bernd hatte dort nämlich im Winterurlaub die Skischuhe von seiner Frau zum Verkauf dagelassen und wollte nun sehen, ob das Geschäft schon gelaufen war. Wir anderen nutzten die Zeit zu einer Ruhe- bzw. Zigarettenpause. Dann bestiegen wir unsere Maschinen und fuhren auf die Harz-Hochstraße. Weiter ging es nach Sorge ( das „Elend“, die gleichnamige Ortschaft ) ließen wir links liegen. So erreichten wir bald unseren Urlaubsort Tanne. In Tanne bogen wir zu unserem Hotel „Zum Brockenbäcker“ ab und erreichten wohlbehalten unser Ziel.
Blick aus dem Hotelfenster
Wir bezogen unsere Zimmer und verabredeten uns noch eine kleine Tour zu fahren. Es war noch früh am Tag und außerdem warteten wir noch auf unseren Freund Volker K., der den ersten Teil der Tour nicht mitmachen konnte. Er hatte noch einen dringenden Termin auf seiner Arbeitsstelle, den sich nicht verschieben ließ. Volker wollte später zu uns stoßen. Wir anderen Biker fuhren noch eine kurze Tour. Von Tanne fuhren wir über Königshütte, Rothehütte, Elbingerode und Nöschenrode nach Wernigerode. Hier herrschte zäher Feierabendverkehr, der noch durch eine Baustelle verstärkt wurde. Wir verließen Wernigerode in Richtung Drei Annen Hohne und fuhren über Elend, Hohegeiß, Benneckenstein und Trautenstein nach Tanne zurück. Am Hotel „Zum Brockenbäcker“ angekommen setzten wir uns auf die Terrasse und tranken erst einmal ein paar Feierabendbierchen. Dann machten wir uns frisch und trafen uns wieder auf der Terrasse zum Menü. Später traf dann unser letztes Mitglied Volker K. ein. Somit waren wir vollständig und konnten voller Vorfreude auf den nächsten Tag anstoßen.
 
Volker kommt an
An diesem Tag sollte es zum Kyffhäuser Gebirge gehen. Erst einmal wurde gemütlich und ausgiebig gefrühstückt. Am Frühstückstisch lag die hausinterne „Brockenbäcker’s Guten Morgenpost“. Hierauf sind das Wetter, ein Ausflugtipp und ein netter Tagesspruch vermerkt. Beim Frühstück besprachen wir den Ablauf des Tages. Die Strecke über den Kyffhäuser sollte nicht in der Gruppe gefahren werden, sondern jeder sollte für sich in seinem Tempo fahren. Mit dieser Vorgabe trafen wir uns etwas später bei den Maschinen, um die Tour zu beginnen. Doch zuerst einmal mussten wir Norberts Transalp anschieben, denn durch den Stau am Vortag, war das Wasser in der Batterie verdunstet, so dass sie keine richtige Leistung mehr hatte. Die Maschine sprang ohne weiteres an und die Tour konnte beginnen. Volker nahm den Platz zwischen Norbert und Willi ein und wir begannen unsere Tour. Von Tanne ging es über Trautenstein nach Hasselfelde. Hier tankten wir die Motorräder auf und reparierten die Transalp von Norbert. Nach diesem Tankstopp fuhren wir weiter Richtung Kyffhäuser. Von Hasselfelde fuhren wir über Netzkater, Ilfeld nach Niedersachswerfen. Hier kam uns ein Pferdegespann wie in früheren Zeiten entgegen. Einen kurzen Augenblick schien es mir, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Doch das war nur der Bruchteil einer Sekunde. In Niedersachswerfen bogen wir in Richtung Neustadt ab. Von dort fuhren wir über Buchholz, Stempeda nach Stolberg. Hier bestand der Fahrbahnbelag noch aus altem Kopfsteinpflaster. Hier standen noch die alten, schönen Fachwerkhäuser und verstrahlten ein gemütliches, beschauliches Ambiente. Wir fuhren durch Stolberg hindurch zum Hotel Beutel ins „Chalet Waldfrieden“ und wollten hier Kaffee trinken und das Kaffeemühlenmuseum besichtigen. Doch leider hatten wir Pech und das Cafe war nicht offen. Also fuhren wir zurück nach Stolberg. In der engen Ortsdurchfahrt mussten wir hinter einem Müllwagen anhalten, der ein Pferdegespann vorbeiließ. Es war sehr eng und die Pferde machten einen ängstlichen Eindruck. Ich überlegte mir schon wo ich hinfahren sollte, wenn die Pferde durchgehen würden. Doch dazu kam es erfreulicher Weise nicht. Es ging alles gut und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Im Ort selber hielten wir an, um den nächsten Abschnitt zu besprechen. Dann machten wir uns auf den weiteren Weg zum Großen Auer-Berg. Hier oben machten wir unsere Kaffeepause. Bei schönem Sonnenschein saßen wir auf der großen Terrasse und genossen die Pause. Die Getränke und Speisen waren lecker und die Bedienung sehr freundlich. Doch es wurde bald Zeit, um den Weg weiter Richtung Kyffhäuser Gebirge fort zu setzen. Der weitere Weg führte uns über Schwende, Uftrungen und Berga nach Kelbra. Vor der Einfahrt ins Kyffhäuser übernahm ich hinter Kelbra die Führung zum Parkplatz, von dem jeder nach seiner Nase die Spitzkehren fahren konnte. Hier hielten wir kurz an, legten die Reihenfolge der Abfahrt fest und schon ging es los. Ich fühlte mich wieder an die Zeit in der Rehaklinik Bad Frankenhausen versetzt. Während der Zeit bin ich den Kyffhäuser fast jeden zweiten Tag mit dem Motorrad gefahren. Genauso wie in dieser Zeit, war es eine Freude die Kurven zu Fahren. Jeder fuhr sein Tempo und brauchte keine Rücksicht auf seinen Vorder- bzw. Hintermann zu nehmen. Es war einfach klasse wieder so viele Kurven zu fahren. Auf der Fahrt zum Abzweig zur Burg kamen mir Bernd E. und Norbert entgegen. Sie wollten die Tour ein zweites Mal genießen. Ich fuhr weiter Richtung Rathsfeld, von dort sollte es weiter zur Barbarossahöhle nach Rottleben gehen. An der Kreuzung wartete ich auf Volker, den ich aus den Augen verloren hatte. Etwas ängstlich wartete ich auf ihn und hoffte das nichts passiert sei. Als mir das Warten zu lange dauerte, beschloss ich zurück zufahren, um nach zu schauen. Kurze Zeit später kam mir aber Bernd P. entgegen und daraus schloss ich, dass alles in Ordnung sei. Also wieder eine Kehrtwendung ein gelegt und zur Barbarossahöhle abgebogen. Auf dieser Strecke zog ich an Bernd vorbei und erreichte als erster den Parkplatz zur Höhle. So nach und nach trudelten dann die anderen Gruppenmitglieder ein.
Bernd trudelt ein
Die Motorräder wurden im Schatten der großen Bäume abgestellt und wir gingen zum Höhleneingang. Hier zahlten wir die Gebühr zur Höhlenführung und schlossen unsere Helme in Schließfächer ein. Dann begann der unterirdische Rundgang durch die Höhle. Es wurde sehr anschaulich die Besonderheiten der Höhle vom Führer erklärt. In der Höhle ist es Sommers wie Winters immer gleich kühl und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Hier unten gibt es viele interessante Sachen zu sehen. Besonders schön waren die sogenannten „Alabasteraugen“ für mich
Gipsplatten hängen von der Decke
Alabasteraugen
angsam kamen wir zum Höhlenausgang. Hier oben empfing uns die strahlende Sonne mit ihrer sommerlichen Wärme. Was für ein Temperaturunterschied. Wir stiegen noch etwas höher hinauf, um uns die Senke anzusehen, wo ein Teil der Höhle eingestürzt war. Wir standen auf den Resten der alten Burgmauer und genossen die herrliche Aussicht über Rottleben und die Umgebung.
Volker am höchsten Punkt
Danach machten wir langsam den Abstieg zum Höhleneingang, um unsere Sachen aus den Schließfächern zu holen. In den Motorradklamotten war es ganz schön warm. An den Maschinen angekommen, überlegten wir den weiteren Verlauf der Tour. Wir fuhren über Rottleben nach Bad Frankenhausen. Hier kauften wir im Supermarkt ein paar Getränke ein. Auf dem Parkplatz legten wir noch eine kurze Pause ein und bikten an der BfA Rehaklinik vorbei zum Panoramamuseum. Hier hatte aber keiner Lust sich das Museum von Innen anzusehen. Also fuhren wir wieder aus Bad Frankenhausen heraus und befuhren noch einmal über den Kyffhäuser. Auch diesmal wurde wieder frei gefahren. Auf dem Parkplatz vor Kelbra trafen alle gesund und munter ein. Nach kurzem Aufenthalt setzten wir unsere Tour in gewohnter Reihenfolge fort. Diesmal ging es über Kelbra, Rossla, Agnesdorf und Karlsrode nach Hayn. Diese Straße ist sehr schön mit dem Krad zu befahren. Es geht immer wieder Hügelauf und Hügelab durch viele Kurven. Es war einfach klasse. Von Hayn setzten wir die Tour Richtung Tanne über Breitenstein, Friedrichshöhe, Stiege, Hasselfelde und Trautenstein nach Tanne fort. In Tanne verabschiedeten wir Bernd P. Wir anderen machten noch eine kleine Spritztour über Königshütte, Rothehütte nach Elbingerode und zurück. Das war ein schöner Tagesabschluss.
Ausgelassene Stimmung
Am Hotelparkplatz angekommen, wurden die „Mopeds“ abgestellt und wir gingen zur Terrasse, um die ersten Biere nach dem schönen Tag zu genießen. Später ging es dann zum Duschen und „Aufbretzeln“ auf die Zimmer. Danach trafen wir uns wieder auf der Terrasse um unser Menü zu genießen und das eine oder andere Bier zu vernichten. Langsam kam die Müdigkeit und so nach und nach verschwanden die einzelnen Tourmitglieder auf ihre Zimmer. Ein schöner Tag fand seinen ebenso schönen Abschluss.
Blick auf unser Hotel
Nach einem guten und gemütlichen Frühstück begannen wir bei bestem Wetter unsere Samstagstour. Zuerst einmal fuhren wir von Tanne über Trautenstein nach Hasselfelde. Hier wurden die Maschinen betankt. Auf der Tankstelle herrschte ein reger Betrieb, denn etliche Motorradgruppen waren bei diesem schönen Wetter unterwegs. Sie nutzten die Möglichkeit hier zu tanken, um dann ihre Tour von hier durch den Harz oder zum Kyffhäuser fortzusetzen. Wir fuhren in der Gruppe über Stiege, Güntersberge, Siptenfelde, Alexisbad und Mägdesprung nach Gernrode. Die Straßen waren wie in den letzten Tagen auch gut zu befahren. Das Kurvenfahren machte richtig Spaß. Die Sonne zeigte sich von seiner besten Seite und so brachte das Biken in der Gruppe richtig Laune. Jedenfalls bis kurz hinter Bad Suderode. Wir fuhren in der Reihenfolge wie in den Tagen davor auch. Doch hinter Bad Suderode bekam ich langsam einen dicken Hals. Immer wenn es auf freier Strecke zügig voran gehen sollte, wurde mein Vordermann langsamer. Wo 100 km/h erlaubt waren bewegten wir uns teilweise mit 60 km/h voran, ohne ersichtlichen Grund. Es gab keine schlechten Wegstrecken oder andere Hindernisse. Das brachte mir nun keinen Spaß mehr, zumal ich manchmal abbremsen musste, sonst hätte ich überholen müssen und das ist in der Gruppe tabu. Diese ganze Geschichte bekam unser Scout wohl mit, denn er legte erst einmal einen nicht geplanten Stop am Hexentanzplatz ein. Hier gibt es richtig etwas für Touristen zu sehen und zu erleben. Es gibt Stände mit Andenken, Getränkebuden und Wurstbuden. Überall kann man stehen bleiben und sich etwas ansehen. Besonders beeindruckend war die Aussicht von oben ins steile Tal zu schauen. Von hier oben geht es mehrere hundert Meter steil hinab. Vom Hexentanzplatz kann man zur Rosstrappe hinüberschauen und die Leute dort beobachten, die mit einer Seilbahn zur dortigen Aussichtsplattform hochgefahren waren. Es war schon schön.
Blick ins Tal
Volker am Aussichtspunkt
Jürgen steht lässig am Geländer
Willi hat (s)eine Hexe gefunden
Bernd leidet in der Sonne
Ganz langsam verrauchte mein Unmut. Langsam machten wir uns dann auf den Rückweg zu den Maschinen. Auf den Weg dahin genoss ich noch ein leckeres Eis. Schließlich machten wir uns auf den Weg Richtung Rübeland. Vom Hexentanzplatz ging es über Thale, Treseburg, Altenbrak und Wendefurth zum Stahlberg. Hier besichtigten wir noch einen Stausee, an dem Strom produziert wird. Dazu wird Wasser in ein oberes Staubecken gepumpt und bei Bedarf durch dicke Rohre ins Tal gelassen. Unten am Fuße der Fallstrecke, treibt das Wasser dann die Turbinen an. Von oben hatten wir einen schönen Blick auf die Fallrohre und den unteren Stausee, auf denen Boote unterwegs waren.
Blick über zerklüftete Berge
Blick auf den Stausee
Fallrohre vom oberen See zum unteren Tubinenhaus
Blick über die wunderschöne Landschaft
Wir fuhren weiter über den Staudamm und durch einen Tunnel und erreichten bald Rübeland. Hier wollten wir uns ein Schaubergwerk ansehen.
Am Parkplatz suchten wir uns einen Stellplatz. Die Stellfläche war nicht sehr groß für Motorräder und noch dazu recht steil. Eine Motorradfahrerin hatte Probleme. Norbert fragte noch, ob sie Hilfe bräuchte, doch sie lehnte ab. Beim Wenden ihrer Maschine rutschte sie auf dem lockeren Untergrund weg und fiel mit ihrem Motorrad auf die Seite. Norbert und Bernd E. sprangen sofort zur Hilfe und hoben die Maschine auf. Es war nicht viel passiert, außer ein paar Kratzern. So konnte sie mit ihrem Kollegen bald die Fahrt fortsetzen, nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte. Ich hatte keine Lust zur Bergwerksbesichtigung und so blieb ich bei den Maschinen. Meine Freunde fuhren mit ein.
Schaubergwerk „Drei Kronen & Ehrt“

Im Gebiet um Elbingerode – Rübeland hat der Bergbau auf Eisenerz Wurzeln, die bis in das 9. / 10. Jahrhundert zurück reichen. Grundlage waren bis an die Tagesoberfläche reichende große Erzlagerstätten. Zahlreiche Kleinstunternehmer (Eigenlehner) gewannen das Erz in Tagebauen. Verhüttet wurde es ursprünglich in lagerstättennahen Rennfeueröfen. Funde von typischen Schlacken um Elbingerode und die Lagerstätten selbst lassen diesen Schluss zu. Später erst, mit der Technologie des Hochofens, wanderten die Hüttenstandorte an die Flussläufe der Bode. Die Verleihung des Markt- und Münzrechtes an Elbingerode im Jahre 1206 beweist die damals große wirtschaftliche Bedeutung dieser Region. 1530 begann der Abbau manganhaltigen Eisenerzes am „Großen Graben“ (Pinge). Der Bergbau wurde durch Kriegswirren zeitweilig unterbrochen, später aber, von 1867 bis 1871, wird der Fürstliche Stollen zur Wasserhaltung aufgefahren und dabei die eigentliche Schwefelkieslagerstätte angetroffen. Das bis dahin abgebaute Eisenerz war dagegen nur das Verwitterungsprodukt. Am Ende des 19.Jh. wird kurzzeitig Pyrit und Eisenerz abgebaut, ehe dann nur noch Pyrit für die Schwefelsäureherstellung gewonnen wurde.

Bis zur Einstellung der Gewinnung im Juli 1990 förderte die Grube, die zuletzt den Namen „Einheit“ trug , etwa 13 Mio. Tonnen Erz. Danach errichteten Bergleute im Bereich des Oberen Mühlentalstollens das Besucherbergwerk „Drei Kronen & Ehrt“. Von erfahrenen Bergleuten wird hier dem Besucher die Entwicklung der Bergbautechnik mit voll funktionstüchtigen Bergbaumaschinen gezeigt.

Man kann mit einer akkubetriebenen Grubenbahn auf einer Strecke von 600 m in die ehemalige Schwefelkiesgrube fahren und sich einen Überblick über die vielen Bergbaumaschinen verschaffen, die zu DDR-Zeiten verwendet wurden. Bei der anschließenden Führung erfährt man eine Menge Wissenswertes über die hiesige Bergbaugeschichte.

Bei der Besichtigung besteht die Möglichkeit selbst die Rückschlagskraft des Bohrers zu erleben oder die Überhauenaufbruchbühne auszuprobieren. Der Besucher erhält einen Einblick in die Arbeit des Bergmanns und kann sich vorstellen, wie hart die Arbeit unter Tage gewesen sein muss





Nach einer halben Stunde sah ich mir die Gegend auf der Straßenkarte an und beschloss daraufhin eine kurze Tour zu machen. Weiträumig umkurvte ich den Rappbode-Stausee. Meine Tour war 40 km lang und brachte mich durch Elbingerode, Rothehütte, Tanne, Trautenstein und Hasselfelde zurück nach Rübeland. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Ich konnte mein eigenes Tempo fahren und die Kurven genießen. Außerdem brauchte ich auf niemanden Rücksicht nehmen. Das war einfach klasse. Ich hatte meine Yamaha gerade auf dem Parkplatz wieder abgestellt, da erschienen meine Freunde aus dem Bergwerk. Nach einem kurzen Plausch fuhren wir nach Elbinerode, um dort Kaffee zu trinken. Von dort fuhr Bernd P. alleine nach Tanne zurück. Wir anderen nutzten die Zeit noch einmal zu einer Tour. Wir fuhren von Elbingerode über Rübeland, Wendefurth, Altenbrack, Treseburg, Thale, Friedrichsbrunn, Barenrode, Güntersberge, Stiege, Trautenstein, Beneckenstein, Sorge und Elend nach Tanne zurück. Auf dieser Tour kamen wir durchs Bodetal. Hier waren Fliegenfischer zu beobachten, wie sie ihrer Leidenschaft nach gingen. Sie standen mit ihren Wathosen im Fluss und ließen die Fliegen immer wieder auf das Wasser gleiten. Das sah schon klasse aus. Schließlich kamen wir wieder beim Hotel an, stellten die Mopeds ab und begaben uns zur Terrasse. Wie jedes Mal machten wir hier unsere Bierpause, bevor es unter die Dusche ging, um sich für den Abend durch zu stylen. Das Essen war lecker wie immer. Das Bier schmeckte auch. Nur das Wetter wurde etwas schlechter und es wurde etwas kühler. Doch es blieb trocken. Müde und glücklich ging ich bald ins Bett, denn am Sonntag wollte ich früh zurück fahren. Ich hatte meiner Fußballmannschaft versprochen zum Punktspiel wieder da zu sein.
Früh am Morgen packte ich meine Sachen und brachte sie zum Motorrad. Leider hatte es angefangen zu regnen. Doch das nützte nichts, ich wollte schließlich nach Hause. Also machte ich mich auf den Weg. Es ging durch den Harz Richtung A7. Der Regen ließ nach und es wurde trocken. Langsam wurde es auch wärmer. Ohne Probleme kam ich rechtzeitig in Horneburg an. Über die Rückfahrt gibt es nicht viel zu berichten. Die Autobahn war frei und so konnte ich den „Bock“ laufen lassen. Eine schöne Tour hatte ein glückliches Ende genommen.