Rügen 2004

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A N R E I S E T A G
Wider Erwarten pünktlich trafen alle Biker um 9 Uhr in Horneburg ein. Es war herrliches Wetter, die Sonne schien und keine Regenwolke trübte den Himmel. Nach der Begrüßung und einer Zigarettenpause machten wir uns auf den Weg Richtung Osten. Bernd E., wie immer unser Scout, fuhr an erster Stelle. Norbert hatte sich gewünscht, hinter mir zu fahren. Also nahm ich die zweite Position ein, gefolgt von Norbert auf seiner Trans Alp. Auf Position Vier machte sich Volker auf den Weg. Das Schlusslicht bildete wie immer Willi, mit seiner V-Strom. Die erste und die letzte Position sind eigentlich immer gesetzt, egal wo unsere Ausfahrten auch immer hin gehen.
Langsam fuhren wir durch Horneburg. So eine Motorradkolonne sieht man nicht alle Tage bei uns im Ort. Deshalb drehte sich der Eine und Andere zu uns um. Wir bogen kurz auf die B73 ab (Deutschlands unfallträchtigste Bundesstraße), um sie gleich darauf wieder zu verlassen. Wir ließen die Ortschaften Nottensdorf, Grundoldendorf, Apensen, Nindorf, Goldbeck, Rahmstorf und Moisburg hinter uns. Über Grauen und Eversen fuhren wir in den Rosengarten Richtung Hittfeld. Diese Straße geht durch ein schönes Waldgebiet. Von vielen Hamburgern wird es als Naherholungsgebiet genutzt. Hier duftete es herrlich nach Tannenwald und harzigen Tannenzapfen.
Zügig ging es voran und bald war Hittfeld erreicht. Von hier führte uns Scout Bernd E. über Maschen zur Autobahn Richtung Lüneburg. Es herrschte wenig Verkehr. So kamen wir ohne Probleme nach Lüneburg. Von dort aus fuhren wir weiter durch Adendorf nach Lauenburg, wo wir die Elbe überquerten. Zwischendurch roch es immer wieder nach der Kartoffelernte. Diesen Duft verliert man nie mehr aus dem Gedächtnis, wenn er einmal aufgenommen ist. Bei diesem Duft kamen mir immer wieder einige Kindheitserinnerungen in den Sinn.
Die Fahrt ging weiter über Büchen und Ratzeburg nach Ziethen. Dort angekommen, wurde in der Bäckerei von Allwöhrden eine Frühstückspause eingelegt. Nach dem Genuss von frischen belegten Brötchen und leckerem Kaffee, setzten wir die Reise fort. Kurz vor der Autobahn legten wir noch einen Tankstop in Schönberg ein. Bevor wir die Reise fortsetzten, entfernte ich noch einmal die vielen toten Insekten vom Helmvisier, die dort ihr Leben gelassen hatten. Auf der Autobahn fuhren wir bis zum Abzweig Wismar. Dann ging es am Salzhaff vorbei nach Rerik. Oberhalb des Salzhaffs legten wir noch einen Zwischenstop ein.
Pause am Salzhaff
Zum Beweis - Volker war dabei
Cooler Typ - oder?
Blick auf das Salzhaff
Das Mittagessen sollte in Rerik im Restaurant „Steilküste“ stattfinden, wie bei unserem letzten Rügentrip. Doch gerade als wir ankamen, wurde das Restaurant geschlossen. Also hatten wir diesmal kein Glück. Ohne Pause setzten wir unsere Fahrt über Heiligendamm und Bad Doberan fort. Nun befanden wir uns auf der Ostseeautobahn. Nach wenigen Kilometern kamen wir in einen Stau. Die Autofahrer hatten eine breite Rettungsgasse gebildet. Wir nutzten diese Gasse aus und fuhren langsam zwischen den stehenden Autos bis an den Stauanfang.
Am Stauanfang
Dort standen ein Mercedes CLK und ein Audi Coupe demoliert auf dem Grünstreifen rechts neben dem Standstreifen. Nach den Reifenspuren zu urteilen, war der CLK von der rechten Spur über die Überholspur in die Mittelleitplanke gerutscht. Dort hatte er mehrere Pfosten der Leitplanke zerstört. Anschließend war er dann nach rechts über beide Fahrstreifen geschleudert, um im Seitenstreifen liegen zu bleiben. Was mit dem Audi passiert ist, war nicht nachvollziehbar. Wir mussten noch einige Zeit warten, bis die Vollsperrung aufgehoben wurde. Die Feuerwehr war gerade dabei die Fahrstreifen zu reinigen. Nach dem die Polizeibeamten die Autobahn wieder frei gaben, setzten wir unsere Fahrt bis zum Ende der Autobahn fort. Danach ging es weiter Richtung Stralsund. In Richtenberg legten wir eine Kaffeepause im dortigen Eiscafe ein. Wir genossen die Speisen und Getränke bei strahlendem Sonnenschein im Garten. Der Kuchen und der frisch gekochte Kaffee, haben mir sehr gut geschmeckt. Die Pause hatte uns gut getan. Erholt ging die Tour weiter. An der nächsten Tankstelle wurde noch ein Tankstop eingelegt. Ich war gerade von der Tankstelle aus in Richtung Stralsund abgebogen, als mir große Warntafeln ins Auge sprangen. Auf den Schildern wurde vor einem Unfallschwerpunkt gewarnt. Innerlich fragte ich mich gerade, was auf so einer schön ausgebauten Allee gefährlich sein sollte, als Bernd E. abbremste und seine Warnlichtanlage einschaltete. Ich machte es ihm nach. An einer Einmündung hielten wir erst einmal an. Von dort sah ich den Grund für den Stopp. Ein Ford Fiesta stand rechts neben der Fahrbahn an der Böschung. Beide Insassen waren gerade ausgestiegen. Auf der rechten Fahrspur stand ein weiteres Auto, dessen rechtsseitige Türen eingedrückt waren. Wie sich herausstellte, war der Fahrer dieses Wagens auf die Hauptstraße abgebogen ohne auf den vorfahrtberechtigten Verkehr zu achten. Der Unfall wäre sicherlich nicht so glimpflich abgelaufen, wenn der Fahrer des Ford Fiestas nicht so gut reagiert hätte. Bernd E. und Norbert befreiten noch die Beifahrerin aus dem Wagen des Unfallverursachers. Da alle Türen verklemmt waren, mussten Bernd E. und Norbert ihre ganze Kraft aufwenden, um die Beifahrertür zu öffnen. Nach dieser Befreiungsaktion wurde unsere Hilfe nicht mehr benötigt. Also setzten wir unsere Reise fort. Stralsund war schnell erreicht. Über den Rügendamm fuhren wir über Samtens, Bergen und Lietzow nach Sagard. In Sagard bogen wir Richtung Glowe ab. Glowe liegt auf der Schaabe zwischen dem Tromper Wiek und dem Großen Jasmunder Bodden. Dort angekommen, gingen wir an den Strand. Es war absolut windstill. Die Sonne schien immer noch warm, obwohl schon ein Hauch des Herbstes zu spüren war. Das Wasser der Ostsee lag spiegelglatt vor uns. Auf einer Wellenbrechanlage aus Pfählen sonnte sich eine Möwe.

Pause am Strand von Glowe
Still ruht der See
R Ü G E N T A G

Am Morgen trafen wir uns wieder an „unserem“ Tisch zum gemütlichen Frühstück. Dabei ließen wir uns richtig Zeit und genossen das reichliche Frühstücksbüfett mit allen seinen Köstlichkeiten.

Frühstück auf der Veranda
Frühstücksbuffet im großen Restaurant
Anschließend fuhren wir nach Bergen zum Bahnhof, um unseren Freund Bernd P. abzuholen. Er war mit dem Zug nach gekommen, da er am Freitag noch einen wichtigen Termin bei der IHK Stade wahrnehmen musste. Fast pünktlich kamen wir in Bergen an. Bernd P. wartete schon fünf Minuten auf uns und wir begrüßten ihn mit lautem Hallo. Bernds Gepäck übernahm Willi.
Wie abgesprochen wurde Bernd P. der Sozius von Bernd E. So fuhren die Beiden zusammen auf der BMW R 1200 GS. Von Bergen aus setzten wir die Fahrt nach Prora fort. Wir hatten beschlossen uns das dortige Technikmuseum anzusehen. Der Weg führte durch schöne alte kurvenreiche Alleen. In Prora ließen wir noch einmal den gigantischen Bau der Urlaubsanlage auf uns wirken. Dieses Hotelprojekt stammt aus der Nazizeit und wurde niemals fertiggestellt. Doch dann zog es uns zum Technikmuseum. Der Eingang des Museums ist schon etwas besonders. Ein ausrangierter Straßenbahnwagen dient als Kassenhäuschen. Die Mitteltür ist der Eingang und am Ende geht’s zum Museum. Die andere Hälfte des Straßenbahnwagens ist dem Personal vorbehalten. Aber auch für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen ist gesorgt. Sie brauchen nicht durch den Wagen, sondern können außen durch ein separates Tor gelassen werden. Das Museum befindet sich in zwei älteren Panzerhallen, durch einen neuen Hallentrakt sind sie miteinander verbunden worden.
Blick ins Technikmuseum
Die Ausstellung ist liebevoll eingerichtet. Es gibt viele wunderschöne alte Exponate.
Es beginnt mit uralten Autos, geht weiter über Mopeds hin zu alten LKWs, Traktoren, Feuerwehrautos und den unterschiedlichsten Lokomotiven. Wobei hier nur eine riesige russische Lokomotive erwähnt werden soll.
Bernd und Volker vor einer russischen Lokomotive
Lanz Bulldog
An der Hallendecke hängt ein Segelflugzeug und es gibt einen russischen Abfangjäger, eine MIG 21. Dazu gesellt sich auch ein Feuerwehrleiterwagen, der früher von Pferden gezogen worden ist. Wer sich zum Besuch des Technikmuseums entschließt, sollte etwas Zeit mitbringen. Schließlich sollte man sich die Erklärungstafeln durchlesen. Auf denen die technischen Daten der einzelnen Fahrzeuge zu lesen sind. Wir wanderten durch die Hallen und bestaunten die alten Fahrzeuge. Einige kannte ich noch aus meiner Kindheit. Sie waren damals gerade modern. Nachdem wir die Ausstellung gesehen hatten, legten wir uns draußen noch etwas in die Sonne, um auszuspannen. Danach holten wir unsere Helme und die anderen Ausrüstungsgegenstände vom Kassierer ab. Er hatte uns angeboten alles bei ihm zu lassen, damit wir nicht soviel mit rumschleppen mussten. Nachdem unsere Maschinen wieder startklar waren, fuhren wir über schöne Straßen mit vielen Kurven nach Groß Zicker. In Groß Zicker bestehen die Fahrbahnen noch aus Kopfsteinpflaster. Also versuchten wir auf den geraden Randsteinen das Auf und Ab zu umfahren. Am Ende des Ortes gibt es ein Restaurant. Dort legten wir eine Mittags- bzw. Kaffeepause ein, so wie jeder es wollte. Dabei genossen wir das schöne Wetter im Gartenteil des Restaurants. Von hier konnten wir unsere Blicke weit in die Umgebung schweifen lassen.
Mittag in Groß Zicker
Blick von Klein Zicker nach Groß Zicker
Nach dem Verzehr der Speisen und Getränke, zog es uns nach Klein Zicker. Direkt an der Ostsee, am Ende von Klein Zicker, ließen wir die Motorräder stehen und bestiegen eine Anhöhe. Hier stand zu DDR Zeiten ein Horchposten der damaligen russischen Besatzungstruppen. Inzwischen ist aber alles entfernt worden. Der Schrott, der von der abziehenden russischen Armee liegen gelassen worden war, ist schon beseitigt worden. Vom höchsten Punkt dieses Hügels hatten wir einen freien Blick auf die Ostsee und nach Groß Zicker hinüber. Nach diesem kleinen Fußmarsch, machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Lohme. Kurz hinter Klein Zicker hielten wir noch einmal an. Bernd E., Volker und ich wollten beim dortigen FKK-Strand noch ins Wasser springen. Es kostete mich, wie immer, wieder Überwindung in die kühlen Fluten zu springen. Doch so bald ich erst einmal im Wasser bin, dauert es auch seine Zeit, bis ich wieder an Land komme. Dieser Badespaß endete auch und über Saßnitz ging es zurück nach Lohme. Ab 20 Uhr hatten wir einen Tisch bestellt. Das Menü war ausgesprochen lecker. Später fiel ich müde aber glücklich ins Bett.

Die Drei in der Ostsee
A B R E I S E T A G

An diesem Morgen stellte ich fest, dass das Wetter umgeschlagen war. Es hatte sich zu gezogen und Regenwolken trieben über uns hinweg. Doch es war noch trocken. Das sollte sich aber schnell ändern. Nach dem Frühstück fing es an zu regnen, gerade als wir das Gepäck verstauten und festzurrten . So begann unsere Heimfahrt im Regen. Die Straße Richtung Stralsund war relativ frei. Wir kamen zügig voran und erreichten bald Stralsund. Nach dem Betanken der Maschinen und einer kurzen Lagebesprechung, setzten wir die Fahrt fort.
Kurz vor der Abfahrt in Lohme
Lagebesprechung auf einer Tankstelle in Stralsund
Wir folgten den Hinweisschildern nach Rostock. Es war ein zügiges Vorwärtskommen auf der B 105. Diese Straße ist für Motorradfahrer nicht so interessant, da sie fast schnurgerade verläuft. Das Wetter und meine Stimmung wurde vor Ribnitz-Damgarten besser. Vor Rostock kam dann die Sonne zum Vorschein und blieb uns bis zum Abend erhalten. Doch vor Rostock kamen wir in zäh fließenden Verkehr, der schließlich in „Stop and Go“ endete. Doch auch dieses Problem löste sich wieder auf und wir konnten unsere Fahrt durch Rostock ohne weitere Schwierigkeiten fortsetzen. Von Rostock aus ging es weiter nach Heiligendamm. Von dort wollten wir nach Rerik fahren, um dort Mittag zu essen. Doch einige Straßenzüge waren wegen eines Wandertages gesperrt. Darum mussten wir uns einen anderen Weg nach Rerik suchen. Deshalb bogen wir bei der nächsten Gelegenheit Richtung Diedrichshagen ab. In dem Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Häuser sind alle farblos und grau. Die Straße ist in einem äußerst schlechten Zustand. Am Ende des Dorfes besteht die Hauptstraße nur noch aus zwei Plattenspuren. Wir fanden den Weg nach Rerik,weil wir gerne wieder im Restaurant „Steilküste“ speisen wollten. Leider war es zu der Zeit schon geschlossen. So aßen wir im Restaurant „Haffidyll“. Das Essen war vorzüglich und die Bedienung sehr freundlich. Nach der Bezahlung gingen wir über die Hauptstraße an den Strand des Salzhaffs. Hier ließen wir uns noch etwas von der Sonne bescheinen, bevor die Fahrt weiter nach Pepelow zum dortigen Campingplatz ging. Dort besorgte Bernd E. sich noch frischen Räucherfisch. Von dort aus ging es weiter Richtung Heimat. Wir fuhren die gleiche Route wie auf der Hinreise. Kurz vor Horneburg trennten sich unsere Wege und jeder erreichte sein zu Hause.
Für mich war es eine sehr schöne Tour. Das Wetter zeigte sich die meiste Zeit von seiner guten Seite. Wir hatten viel Spaß und es gab keine Probleme untereinander.

Ein großes Dankeschön geht an meine Frau, die mir wie immer bei der Grammatik geholfen hat. Vielen Dank auch an die Freunde, die die Fahrt organisiert und viele Fotos beigesteuert haben. Ich hoffe es macht allen Freude bei der Lektüre des Berichtes.
A B R E I S E T A G

An diesem Morgen stellte ich fest, dass das Wetter umgeschlagen war. Es hatte sich zu gezogen und Regenwolken trieben über uns hinweg. Doch es war noch trocken. Das sollte sich aber schnell ändern. Nach dem Frühstück fing es an zu regnen, gerade als wir das Gepäck verstauten und festzurrten . So begann unsere Heimfahrt im Regen. Die Straße Richtung Stralsund war relativ frei. Wir kamen zügig voran und erreichten bald Stralsund. Nach dem Betanken der Maschinen und einer kurzen Lagebesprechung, setzten wir die Fahrt fort.
 
 
Kurz vor der Abfahrt in Lohme