Schleswig-Holstein

  • 6. Mai 2005
  • 7. Mai 2005
Erster Tag

Um 8:30 Uhr wollten wir uns in Stade bei Heidrun und Bernd auf dem Parkplatz treffen. Von dort aus sollte die Fahrt nach Schleswig-Holstein beginnen. Einen kleinen Augenblick mussten wir dort auf Helga warten. Sie hatte Nachtdienst und wollte sich zu Hause erst einmal umziehen Das Wetter war an diesem Morgen nicht so gut. Auf dem Parkplatz wurden deshalb vereinzelt die Regenhosen und Gamaschen angezogen. Dann konnte die Tour beginnen.
Die Reisevorbereitungen werden getroffen
Mit vereinten Kräften.
Es hat geklappt.
Die Gruppe wurde von Bernd E. angeführt, der auch die Strecke ausgearbeitet hatte. An zweiter Stelle folgte Bernd P., für den es Premiere war, das erste Mal in einer Gruppe zu fahren. Dann war ich an der Reihe, gefolgt von Norbert F.S. mit Edith als Sozius. Als Fünfte ging Regina S. auf die Strecke, gefolgt von Heidrun K.E. Die Nummer Sieben war Helga A. Als nächster begann Volker K. die Tour mit Sieglinde hintendrauf. Das Schlusslicht bildete wie immer unser Benjamin Willi E., allerdings diesmal mit Karin F. als Sozius.
Der erste Teil der Tour ging von Stade nach Wischhafen zur Elbfähre nach Glückstadt. Das Wetter war schlecht und es regnete immer wieder. Trotzdem kamen wir ohne Probleme an der Elbfähre an. Nach kurzer Wartezeit fuhren wir auf die Fähre, die aus Glückstadt kam. Nach kurzer Liegezeit fuhr die Fähre bei ruhiger „See“ rüber nach Glückstadt. In Glückstadt fuhren wir über Wewelsfleth Richtung Neuendorf zur tiefsten Landstelle Deutschlands. An der geöffneten Störklappbrücke mussten wir einen außerplanmäßigen Stopp einlegen, denn mehrere Segelboote fuhren Richtung Elbe. Während dieser Pause bekamen wir noch einen heftigen Regenguss ab. Der Regen ließ nach, als die Brücke frei wurde und so konnte die Fahrt im Trockenen weitergehen. Das Wetter zeigte sich auch bald von noch besserer Seite. So kamen wir trocken an der tiefsten Landstelle Deutschlands an. Hier legten wir eine Rast ein, um uns die Schautafeln anzuschauen. Ein mächtiger handgeschnitzter Pfahl zeigt den Besuchern die tiefste Landstelle. Der Gemeinde Neuendorf wurde am 5. September 1988 vom Innenministerium Schleswig-Holsteins die Tiefste Landstelle Deutschlands mit 3,54 Meter unter Normalnull bescheinigt.
Marken der Sturmfluten und der Höhe Elbdeichkrone
An dieser Stelle gibt es auch einen artesischen Brunnen zu bewundern. Ein artesischer Brunnen fließt nur durch den Druck des Grundwassers. Er erhielt seinen Namen nach der französischen Landschaft Artois. Dort wurde schon im Jahre 1126 erstmals ein derartiger Brunnen angelegt.
Natürliche Artesische Brunnen findet man häufiger in Wüstenoasen. Diese Brunnen findet man immer in einem Gebiet, dass tiefer liegt als die Umgebung. Wenn eine wasserführende Gesteinsschicht in einer Senke verläuft, dann drückt das Wasser an der tiefsten Stelle von selbst nach oben, wenn die Schicht offen liegt oder angebohrt worden ist. Das Wasser steigt maximal bis zur höchsten Stelle des Grundwassers. Dies erfolgt nach dem Prinzip der kommunizierenden Gefäße.

Nach dem wir alles angeschaut hatten und die Zigarettenpause beendet war, setzten wir die Fahrt fort. Es ging über Burg nach Ostrohe zum privaten Zweiradmuseum von Herrn Walter Thede. Herr Thede ist heute 85 Jahre alt und nennt 232 Motorräder sein Eigentum. Nach eigener Aussage sammelt er seit 39 Jahren Zweiräder, aber nur Zweiräder deutscher Herstellung. In seiner Sammlung befinden sich neben Motorrädern auch Motorroller und Fahrräder aller Variationen. Es gibt z.B. ein Hochrad aus dem Jahre 1880. Alle Stücke sind liebevoll restauriert und ausgestellt. An verschiedenen aufgeschnittenen Motoren, erklärte uns Herr Thede die Funktionsweise der einzelnen Typen. Verschiedene Schilder, Berichte, Maschinen und Werkzeuge sind ebenfalls zu bewundern. Der Höhepunkt unseres Besuches war aber für mich, als Herr Thede mit einem alten Motorrad über sein Anwesen fuhr. Das war wirklich toll. Außerdem durften wir ein Fahrrad testen, bei dem man die Pedale rückwärts treten muss, um vorwärts zu kommen. Etwas Besonderes stellte ein Fitnessfahrrad dar, bei dem man um vorwärts zu kommen, von oben auf die Pedale treten musste. Danach wurde mit dem Körpergewicht der Sattel nach unten gedrückt. Auf diese Weise wird das Fahrrad fort bewegt.
Walter Thede startet eine alte Maschine
Walter Thede in voller Fahrt
Walter Thede auf einer seiner Maschinen
Edith tritt rückwärts um vorwärts zu kommen
  Puch Doppelkolbenmotor
Zweiter Tag

Die Sonne strahlte vom Himmel, als ich erwachte und aus dem Fenster schaute. Ich hatte gut geschlafen und so konnte der Tag beginnen. Eine zeitlang genoss ich es im Bett zu liegen und meinen Gedanken an den Vortag nach zu hängen. Dann war es allerdings doch Zeit zum Aufstehen. Also die Bettdecke zurück geschlagen und aufgestanden. Nachdem Edith und ich mit der Morgentoilette fertig waren, begaben wir uns in den Frühstücksraum. Für unsere Gruppe war der Tisch vom Vorabend gedeckt. So nach und nach trudelten die letzten „Mohikaner“ ein. Zusammen genossen wir das Frühstück. Während des Frühstücks beschlossen wir, dass die Rückfahrt um 10:30 Uhr beginnen sollte. Somit hatte jeder genug Zeit seine Sachen zusammen zu packen und auszuchecken.
Nachdem die Maschinen beladen waren, machten wir uns in gewohnter Reihenfolge auf den Weg. In Eutin hatten wir die einzige brenzlige Situation während unserer Tour zu überstehen. Bernd E. blinkte sehr kurzfristig vor einer Kreuzung nach rechts und bog auch in der nächsten Sekunde ab. Bernd P. hätte das fast zu spät gesehen. Doch seine Reaktion war blitzschnell und so fuhr er ebenfalls unbeschadet rechts ab. Diese Situation hatten die hinteren Gruppenmitglieder wohl nicht mitbekommen. Doch ich bekam einen gewaltigen Schreck und war froh über den guten Ausgang dieses brenzligen Moments. Weiter ging es über Gleschendorf, Pansdorf und Kloster Nütschau Richtung Delingsdorf. Wir befuhren schöne kurvenreiche Nebenstraßen, vorbei an blühenden Rapsfeldern. Immer wieder drang der Duft des blühenden Rapses in meine Nase. Ein kleiner Nachteil an den Rapsfeldern ist es, dass große Schwärme von selbstmörderischen Rapskäfern auf die Visiere schlugen. Zwischendurch mussten wir deshalb die Visiere von den Resten befreien. Aber das leuchtende Gelb der Rapsblüten entschädigte uns dafür. In Tankenrade sah ich ein Fahrrad hoch oben in einem Baum ( „Was das wohl soll?“: fragte ich mich. ). Die Reise führte uns weiter am Kloster Nütschau vorbei. Kurze Zeit darauf mussten wir eine Pinkel- und Zigarettenpause einlegen.
Dann ging es weiter. In Jersbek fuhren wir durch eine doppelte Allee. Auf beiden Seiten der Straße stehen hier zwei Baumreihen mit knorrigen alten Linden. Das ist ein wirklich schöner Anblick. Über kleinere Straßen bikten wir weiter zum „Erdbeerhof Glantz“ nach Delingsdorf. Dort wollten wir die Mittagspause einlegen. Die Motorräder wurden untergestellt. Wir bekamen einen schönen Tisch in einem großen Raum hinter dem vollbesetzten vorderen Essbereich. Auch dieses Mal schmeckte mir das Essen ausgezeichnet. Bevor wir die Fahrt Richtung „Fährhaus Zollenspieker“ begannen, verabschiedeten wir uns noch von Heidrun, die in Ammersbek Rasenmähen wollte. Bernd E. führte uns von Delingsdorf nun Richtung Hamburg an die Elbe. Auf einer blühenden Wiese stolzierte Meister „Adebar“ mit seinen roten Stiefeln auf der Suche nach Fressbarem. Es ist immer wieder schön für mich zu sehen, dass es den Storch noch gibt. Kurz danach fuhren wir durch den Sachsenwald. Die Buchenbäume leuchteten mit ihrem frischen Grün hell im Sonnenlicht. Es war eine Freude für die Augen. Diese schöne Strecke führte uns am Bismarck Museum vorbei. Danach kamen wir in die „Vier und Marschlande“. Auf dem Elbdeich fuhren wir zum „Zollenspieker Fährhaus“.
Am Fährhaus "Zum Zollenspieker"
Gruppenbild (ohne Fotograf)
Unser "Scout" bleibt zurück
An der Fähre verkleinerte sich unsere Gruppe wieder. Unser „Scout“ Bernd E. stieg aus der Gruppe aus, um nach Ammersbek zurück zu fahren. Wir anderen setzten mit der Fähre nach Hoopte über. Ab Hoopte führte ich die Gruppe an der Elbe entlang nach Hamburg an. Weiter führte uns der Weg zur Bundesstraße 73. Über Harburg, Neugraben und Buxtehude ging es heimwärts. Ab Harburg schloss sich der „Schlechtwetterkreis“ wieder, denn es begann zu regnen. Die Reise begann im Regen und endete ebenfalls im Regen.
In Horneburg verabschiedeten wir die „Stader“.
Für mich war es eine schöne Tour. Es hat richtig Spaß gemacht mit den Freunden diese Fahrt zu unternehmen. Ein ganz besonderer Dank geht an Bernd E. und Heidrun K.E., die die Tour ausgearbeitet bzw. sich um die Unterkunft gekümmert haben. So etwas könnten wir öfter machen!!!

Tourstrecke 1. Tag: Stade, Bützfleth, Assel, Drochtersen, Dornbusch, Wischhafen, Glückstadt, Wewelsfleth, Wilster, Neuendorf b.Wilster, Burg, Frestedt, Tensbüttel, Odderade, Nordhastedt, Heide, Ostrohe, Barkenholm, Rederstall, Westerborstel, Tellingstedt, Immerstedt, Albersdorf, Hanerau-Hademarschen, Seefeld, Beringstedt, Osterstedt, Dörpstedt, Remmels, Heinkenborstel, Gnutz, Krogaspe, Loop, Neumünster, Großharde, Nettelsee, Depenau, Ascheberg, Plön, Eutin-Sielbek.

Tourstrecke 2. Tag: Eutin-Sielbek, Eutin, Großmeindorf, Gothendorf, Barkau, Gleschendorf, Schwochel, Ahrensbök, Steindamm, Lebatz, Tankenrade, Eilsdorf, Pronsdorf, Westerrade, Geschendorf, Neuengörs, Bühnsdorf, Dreggers, Vinzier, Grabau, Sülfeld, Nienwohld, Bargfeld-Stege, Jersbek, Brgteheide, Delingsdorf, Todendorf, Oetjendorf, Lütjensee, Großensee, Rausdorf, Aumühle, Altengamme, Achterdeich, Ost Krauel, Zollenspieker, Hoopte, Fliegenberg, Rosenweide, Over, Bullenhausen, Hamburg-Harburg, Heimfeld, Hausbruch, Neugraben, Fischbek, Neu Wulmstorf, Ovelgönne, Buxtehude, Neukloster-Hedendorf, Horneburg, Dollern, Agathenburg, Stade.